Geschichtscamp
Geschichte begreifen – im Gespräch, vor Ort, mit Quellen


Geschichtsquellen nur lesen? Das reicht mir nicht. Beim Sächsischen Geschichtscamp in Chemnitz habe ich daher Geschichte erlebt: vor Ort, mit Quellen in der Hand oder im Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.
Darum geht’s: Das Camp bringt motivierte Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg und Sachsen zusammen. Dazu stoßen Preisträgerinnen und Preisträger des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten der Körber Stiftung.
Ziel: Geschichte begreifen, Erinnerungskultur stärken, kritisch forschen und vernetzen.
Programm-Highlights: Zugang zu Gedenkstätten, wie dem Kaßberg-Gefängnis, oder Begegnungen mit Zeitzeugen. Besonders eindrücklich fand ich Günter Wetzel, der per Heißluftballon aus der DDR floh – seine Geschichte kennt ihr vielleicht aus dem Film „Ballon“. Spannend waren auch die Einblicke in echte Stasi-Unterlagen und ein Besuch im Bundesarchiv in Chemnitz – echte Quellenarbeit statt Schulbuchzitate!
Organisation: Das Camp fand in Chemnitz statt. Es war alles top organisiert, vom Essen bis hin zur strukturierten Betreuung. Zudem wurden alle Kosten übernommen.
Netzwerk: Ich durfte viele kluge und nette Menschen in meinem Alter aus der ganzen Bundesrepublik kennenlernen. Wir haben Argumente geschärft, Perspektiven gewechselt und Kontakte geknüpft, die bleiben.
Neugierig geworden? Recherchiere mal Infos zum „Ikarus von Dresden“. Er kam zu uns, brachte sein nachgebautes Fluggerät mit, und wir durften selbst einsteigen. Näher kommt man einer Fluchtgeschichte kaum.
Mein Fazit: Die Tage waren lehrreich, man war nah dran an Geschichte(n) und das bleibt langfristig im Kopf. Wer Geschichte wirklich verstehen will, trifft mit diesem Camp eine sehr gute Wahl.
Hast du Fragen oder Interesse? Melde dich gern bei mir oder bei Herrn Groß.
Text und Fotos: Julian Ackermann (J2)