Luxemburg
Grenzen überschreiten – Vier Tage, drei Länder

Ganz nach dem Motto „Europa in vier Tagen erleben“ begaben sich 29 Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen vom 22. bis 25. September 2025 auf eine spannende Reise durch drei Länder – mit Stationen in Luxemburg, Metz (Frankreich) und Trier (Deutschland).
Luxemburg

Am ersten Tag starteten wir früh am Bahnhof Böblingen. Als wir nach mehrfachem Umsteigen doch noch fast pünktlich in Luxemburg-Stadt angekommen waren, begaben wir uns trotz schlechten Wetters gleich auf einen Stadtspaziergang durch die UNESCO-geschützte Altstadt. Besonders beeindruckend war die Mischung aus moderner Architektur und historischen Gebäuden. Wir erhielten spannende Einblicke in die Geschichte und Bedeutung des Großherzogtums. Luxemburg wurde für viele von uns zu einer echten Überraschung: klein, aber mit großem Charakter. Nach dem Abendessen in der Jugendherberge ging es für Interessierte nochmals in das Zentrum. Trotz Dauerregens bestaunten wir das nächtliche Luxemburg, waren aber auch glücklich, als wir wieder im Trockenen waren – ein gelungener Auftakt.
Trier

Am zweiten Tag ging es mit dem Zug nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Unser erster Halt war die berühmte Porta Nigra, das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Danach besuchten wir das rheinische Landesmuseum, wo wir originale Fundstücke aus der Römerzeit bestaunten, darunter kunstvoll gearbeitete Mosaike, Alltagsgegenstände der Römer und den Trierer Goldmünzenschatz. Außerdem durften wir Insider-Infos bei einer Stadtführung sammeln: Wer glaubt schon, dass in Trier 1981 Sekt aus der Wasserleitung sprudelte? Ein besonderes Highlight war aber die abendliche Schauspielführung im Amphitheater, bei der ein Schauspieler unterhaltsam und gleichzeitig informativ in der Rolle eines römischen Gladiators Geschichte lebendig werden ließ. Beim anschließenden Marsch zum Abendessen einigten wir uns auf die Weisheit des Tages, die da lautete: es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Nach diesem verregneten Tag können wir das alle unterschreiben, denn die Zeit in Trier war trotz Nässe ein sehr positives Erlebnis. Das Programm endete mit dem gemeinsamen Abendessen beim Italiener, das für gute Stimmung und volle Mägen sorgte. Dass uns auf dem Rückweg zur Jugendherberge in Luxemburg ein nicht rund laufender Ersatzschienenverkehr noch aufregende Minuten in der nächtlichen Pampa bescherte, war dann nur noch ein letztes Detail eines ereignisreichen Tages.
Metz
Am darauffolgenden Tag stand ein Ausflug in das französische Metz auf dem Programm. Zunächst besuchten wir das moderne Centre Pompidou-Metz, einen Ableger des berühmten Pariser Museums für zeitgenössische Kunst. Die teils ungewöhnlichen Ausstellungen regten zum Nachdenken und Diskutieren an (aber bitte leise, wir sind ja hier im Museum). Nach einem leckeren Mittagessen in einer französischen Brasserie ging es weiter in die Altstadt, in der wir die Kathedrale Saint-Etienne, eine der größten gotischen Kirchen Europas besichtigten. Dort durften wir den Grund für ihren Spitznamen „Laterne Gottes“ bestaunen: Ihre Glasfenster sind zusammen fast so groß wie ein Fußballfeld.

Danach folgte ein Stadtspiel, in dem wir in Kleingruppen wichtige Orte, Denkmäler und interessante Details der Stadtgeschichte kennenlernten. Auf dem Heimweg betrachteten wir noch das imposante Bahnhofsgebäude, das uns erneut zeigte, dass Metz als lothringische Stadt in den letzten 150 Jahren auch immer wieder zu Deutschland gehörte. Dass sich auch der französische Zug verspätete, ließ uns alle ebenfalls an Deutschland denken.
Luxemburg
Am letzten Tag hieß es zunächst Frühstück, Kofferpacken und Abmarsch in den Grund, ein malerisches Stadtviertel Luxemburgs, welches mit seiner besonderen Lage im Tal und seinen kleinen, im Herbst umso schöneren Gassen einen bleibenden Eindruck hinterließ. Zum Abschluss der Reise ging es für Interessierte noch in die weltberühmten Kasematten, ein weit verzweigtes unterirdisches Festungssystem. Danach machten wir uns mit vielen neuen Eindrücken, vielen Fotos und Erlebnissen, die uns noch lange begleiten werden, auf die Heimreise.

Ein herzliches Dankeschön gilt den engagierten Lehrkräften Frau Wörner und Frau Schneider, die diese Fahrt überhaupt erst möglich gemacht und mit viel Einsatz und Herzblut organisiert haben. Durch ihre Unterstützung konnten wir nicht nur historische Orte entdecken und zahlreiche Eindrücke aus Geschichte, Kultur und dem modernen Europa mitnehmen, sondern auch gemeinsam außerhalb des Klassenzimmers lernen, etwas erleben und (zusammen)wachsen.
Wir blicken mit Freude auf diese besondere Zeit zurück und hoffen für die Jahrgänge nach uns, dass solch eine Exkursion auch in kommenden Jahren wieder stattfinden kann.
Text und Fotos: Nadine Schneider (10)